Samstag, 14. Juni 2014

Erlebnisbericht Sportfest 2014 Rothenburg

Geschrieben von Andreas Walker
publiziert am 17.06.2014
Aus Andreas' Sicht: Etwas langer Text geworden, aber vielleicht mögt ihr es lesen.

Bereits um 7 Uhr besammelten wir uns am Samstagmorgen bei Barbara. In zwei gefüllten Autos wollten wir zum Parkplatz in Rothenburg gelangen um dort den Shuttle-Bus zu erreichen. Unsere Unihockeyspiele fanden nämlich in Emmen statt. Somit waren wir also früh genug, um rechtzeitig in der Halle zu sein. Benno und Thomas, die auf das Unihockey verzichteten, würden später nachreisen. Es lief alles nach Plan. Ein grandioser Parkplatz, der nur gerade wenige Meter vom Festgelände entfernt war, zeitlich alles in bester Ordnung und die im Festführer eingetragene Bushaltestelle waren schnell gefunden. Fast schon alles klar für’s erste Spiel. Erste Busse, die grosszügig mit Sportfest 2014 angeschrieben waren, fuhren in die Gegenrichtung zum vorgesehenen Parkplatz. An der Haltestelle hatte es auch noch andere Leute, die nach Emmen zu den Mannschaftswettkämpfen gelangen wollten. Jonas fragte zudem jeden Linienbuschauffeur, ob der Sportfest-Bus käme. „Jaja, ich habe ihn gesehen, der kommt gleich!“, hiess es. Nachdem die Vize-OK-Präsidentin mittlerweile auch schon über 30 Minuten neben uns gewartet hatte, griff sie zum Telefon. Der Bus würde einen Rundkurs machen, er würde weiter unten fahren. Nach näherem Betrachten der Karte und im Widerspruch eines weiteren Helfers, merkten wir, dass der Bus auch an dieser Haltestelle nicht vorbei kommen würde. Mittlerweilen, nach fast 50 Minuten Wartezeit, merkten wir, dass es uns für das erste Spiel nicht mehr reichen würde. Trotzdem charterten wir notfallmässig einen Feuerwehr-Mannschaftsbus, der uns in fünf Minuten nach Emmen brachte. Mit dabei die Vize-OKP und der Helfer. Dies leider 5 Minuten zu spät, so verloren wir das erste Spiel forfait! Nach dem ersten Schock galt es den zweiten zu verdauen. Wo bleibt der Most? Festwirtschaft war noch nicht eingerichtet. Nach diesem Bus-Fiasko konnten wir Benno und Thomas vorwarnen, prompt erschienen sie zu unserem (physisch) ersten Spiel. Schon vor diesem Spiel erwähnte Benno, dass er unsere Gruppengegner gegoogelt hatte und bemerkte, dass alle Gegner eine Unihockeyabteilung besitzen. Das muss ja noch nichts heissen. Erst später entdeckten wir den Unihockeymannschaftsbus zweier unserer Gegner! Unsere bescheidene Unihockeyerfahrung liess uns im ersten Spiel etwas alt aussehen. Immerhin skorte Roger für uns. Jonas mit seinen Gartenhandschuhen und dem SAC-Pulli und sonst einigen innovativen Schutzvorkehrungen verhinderte mit seinen Paraden einige weitere Gegentreffer. Wir gaben unser bestes, aber Deitingen besiegte uns. Das zweite Spiel folgte schon kurzdarauf. Vier Männer neben dem gesetzten Goalie auf einer Position waren etwas viel, so verzichtete Roger auf den zweiten Match und Andreas auf den Dritten. Lange hielten wir das 0:0, verloren dann schliesslich doch mit 2:7 oder so ähnlich hoch. Grund genug um mit den ersten Mostflaschen anzustossen. Fast schon der zweite Schock –Ramseier-Moscht-. Er mundete uns aber trotzdem. Der obligate Spritzer beim Öffnen der Bügelflasche durfte nicht fehlen, wobei ganz ausgeklügelte Ablenkungsmanöver stattfanden und die gewünschte Wirkung eintrat. Draussen bei warmen Temperaturen erholten wir uns in der Nähe einer Musikjukebox, die nur vier Lieder kannte. Das Dritte Spiel ging dann leider mit zu null verloren, dennoch hatten wir viel Spass und setzen uns voll ein. Es spielten: Jonas (Goalie), Anita R., Brigitte K., Barbara K., Lisa Maria K., Toni K., Roger K. Ruedi Schmid und Andreas. Dann klappte der Transfer mit dem Sportfestbus zurück nach Rothenburg vorzüglich. Jetzt stand der zweite Teil an, der Wahlmehrkampf. Wie in den vergangenen Jahren wandten wir uns ans Infobüro um unsere Nachmeldungen zu betätigen. Ein Computer arbeitete auf Hochtouren für die vielen Mutationen bei den jeweiligen Vereinen. So musste man wie so oft lange ausharren um überhaupt am Wettkampf teilzunehmen. Es klappte schliesslich und wir erhielten unsere Standblätter. Vom vielen Warten waren wir eigentlich müde, aber nichts da, wir machen den Wahlmehrkampf! Sehr schön war es als Verein gemeinsam von Disziplin zu Disziplin zu gehen. Wir wählten fast standardgemäss den Slalomlauf und den 80 Meter Sprint als erste Wettkämpfe. Kaum etwas gemacht, wurde Roger mit einer Zeit deutlich unter 13 Sekunden als aktuelle Rekordzeit über die Lautsprecher der tollen Wettkampfanlage ausgerufen! Roger und Lisa Maria bestritten dann anschliessend den Weitsprung, wobei die Wartezeit auf ihren Einsatz die Geduld fast sprengte. Die Mannschaften hatten immer wieder Vortritt! Kugelstossen war der nächste Plan, so zogen die “Blauen“ KTVler zur Anlage. Dummerweise war diese so überbevölkert, so dass kurzerhand nach rechts gespienzelt wurde und uns da die Blicke der gelangweilten Helfer des Schleuderballs kreuzten. „Dann machen wir halt den Schleuderball!“ Es sollte ein Highlight werden und ohne Training meine ich dabei nicht unbedingt die Leistung mit Highlight. Tolle Würfe oder Schleuder von Barbara oder Toni, erfreuten uns. Diese jungfräulichen Versuche beim Schleuderball bewegte auch Benno sie in bewegtem Filmmaterial zu dokumentieren. Thomas schwang den Ball herum und schleuderte den Ball gekonnt hochhinaus, aber landen tat er nicht im vorgesehen Sektor, sondern im benachbarten Fussballfeld, fast in entgegengesetzter Richtung. Es war kein Halten mehr bei der KTV Equipe, lautes, langanhaltendes Gelächter und verdutzte Fussballer über den plötzlichen Bombeneinschlag. Das wird Thomas noch oft zu hören kriegen. Ja, man muss wohl dabei gewesen sein. Doch Moment, es gibt ja Filmaufnahmen!!! Benno hat einfach eine gute Intuition. Fairerweise noch zu erwähnen, dass Thomas mit den weiteren Versuchen eine beachtliche Leistung erbrachte. Den Geländelauf von knapp tausend Metern bestritten Andreas, Jonas, Barbara und im Gleichschritt Ruedi. Für die letzten Wettkämpfe bei einer anderen, in der Nähe liegenden Sportanlage, legten wir uns nochmals voll ins Zeug, denn mittlerweilen lief uns die Wettkampfzeit etwas davon. Im Höndernislauf, was dieses Jahr erwartungshalber Hindernislauf hiess, im Korbeinwurf, trotzdem im Kugelstossen und auch im Seilspringen gelangen gute Resultate. Benno erzielte in seiner Paradedisziplin Seilspringen 97 von 100 Punkten, nach fast 400 Seilsprüngen in zwei Minuten. Für die eine oder andere Auszeichnung dürfte es wohl reichen, doch wegen eines IT-Problems und dazu einer speziell eingesetzten Task Force waren selbst am Dienstag noch keine Resultate abzurufen. Mal schauen wenn wir unsere 8 Wahlmehrkampf-Auszeichnungen erhalten. Wir waren ja so gut, dass selbst die Konkordia und das Geisterhaus für uns einen Empfang bereiten sollten, aber eben die Resultate fehlten! Nun: Duschen und uns bereit für das Nachtessen machen. Also, 15 Minuten sollten dafür reichen. Für ein Geschlecht der Menschheit war das einzuhalten, für das Andere nicht. Na gut, wenn sich die ganze Damenriege Luthern gleichzeitig ausgangsfein machen muss, kann das lange Wartezeiten nach sich ziehen. In der Zwischenzeit wurde Most getrunken, mit den Rothenthurmer-Turner und Beckenried-Turnerinnen, beides bestens bekannte Turnfestgesellen, geplaudert. Dann aber, endlich Richtung Festzelt, uff! Wir hatten kein Menü bestellt, sondern wir entschieden uns auf eigene Faust ein passendes Nachtessen zu finden, was nach den Ghackets und Hörnli vom vorletzten Jahr, eine gute Entscheidung war. Bei den meisten gab es Pommes und ein feines Steak, das wir draussen zu uns nahmen, nachdem sich Jonas auch noch irgendwie in eine fremde Turnerschar schliesslich zum KTV gequetscht hatte. In Rothenburg gibt es ja auch eine IKEA, was vielleicht Benno dazu anregte, anstatt dem Steak, die Fleischbällchen zu ordern, was aber als Fehler diagnostiziert wurde. Ich habe schon erwähnt, dass wir einen schönen Platz zum Essen gefunden haben. Nicht erwähnt habe ich, dass unser Tisch gerade an eine Hausmauer grenzte, wobei auf der anderen Seite die fleissigen Köche die Nachtessen zubereiteten. In die Hausmauer waren noch ein paar Fenster, so dass wir das Treiben in der Küche beobachten konnten. Zufall Nr.1: Ein Fenster war gerade gekippt. Zufall Nr. 2: Thomas sass neben diesem Fenster. So kam es, dass die Köche mittels Handzeichen uns aufforderten, die Qualität unseres Essens zu beurteilen. Daumen hoch im Einklang, wobei der besagte Thomas neben dem gekippten Fenster akustisch in der richtigen Frequenz die Wörter “nur ä chli wenig Fleisch“ in die Küche röhrte. So erschien kurzerhand ein gebratener Cervelat in der Fensteröffnung und Thomas war auch mit der Quantität zufrieden. Ein Gelächter breitete sich in der KTV Mannschaft aus, nicht die Reaktion auf eine Handlung von Thomas. Trotzdem, tolle spontane Leistung der Köche. Frisch gestärkt merkten wir, dass in der Halle das Fest schon am Kochen war. Bis auf die bemitleidenswerten Sportfest-Menü-Esser, die ruhig an ihren Tischen ihr Mahl zu sich nahmen, waren schon hunderte Turner auf den Bänken. Somit liess sich auch unser Team nicht zum Sitzen verleiten. Party, Party und draussen war es noch zwei Stunden hell, etwas seltsam. Die Stimmung war wie immer Turnfest-Like. Tolle bekannte Lieder zum Mitsingen und Mitschunkeln. Der KTV in Feststimmung, begünstigt durch eine Harasse Most und ein Elmer Citro. Nicht viel Zeit verging und die Harasse mit den Flaschen waren leer, doch eine neue sollte bereits unterwegs zu sein. Ein guter Zeitpunkt um das Reingeleerte wieder rauszulassen. Auf dem Weg zur Toilette begegnete ich der leeren (oder schon wieder vollen Harasse?), die mit Benno und Roger in der Polonaise auftauchten. Das Gerüttel mit den Flaschen würde wieder ein paar kleine Moschtduschen auslösen, wobei diese Erfolgsquoten komischerweise immer mehr nachliessen, vielleicht auch ein Grund, dass auch andere Getränke getrunken wurden. Noch immer war es fast taghell ausserhalb der Festhalle und in der Halle sang die Schilcher-Alpenpartyband das langsame Lied “Wind of change“. Viele Turner nahmen diesen Song, zumindest den Titel, wörtlich und spürten diesen Wind of change und setzen ihn auch sofort um. Auf ins WM-Zelt! Brutal, aber das Publikum lässt einfach keinen “falschen“, meist zu langsamen Song, zu und die Halle ist deutlich leerer. Da nützt auch “Cowboy und Indianer“ und wieder tolle Sportfestmusik zwei Lieder später nichts mehr, die Band hat’s verspielt und die Halle verbleibt halb leer. Nun, wo gehen diese Leute alle hin? Im Falle des KTV’s war es auch das WM Zelt, worin es für die nächsten Stunden sehr eng zu und her ging. Erst gegen drei Uhr normalisierte sich die Lage und man konnte sich wieder etwas freier bewegen. Neben den Fussball-Spielen legte ein DJ gekonnt gute Musik auf und es wurde reichlich getrunken und gefeiert. Das Zelt und ausserhalb davon war auch vermehrt der Aufenthaltsort des KTV’s. Während des Abends wurden immer wieder Vereinsmitglieder “vermisst“. Wo ist Anita? Wo ist Lisa-Maria? Wo ist Brigitte? Allesamt wurden wieder aufgefunden. Der Beweis bei Lisa und Brigitte mit der physischen Präsenz, bei Anita machte ein Foto die Runde. Auf dem Weg zu ihrer Unterkunft (gut getarntes Zelt unter einer Tanne hiess es geheimnisvoll) passierten nämlich Jonas und Ruedi Schmid Anita’s Schlafstelle bei unseren Autos. Die beiden waren gnädig und trugen die schlafende und nichts merkende Anita ins Auto, oder schon ins aufgestellte Zelt? Die Schlafplätze verschoben sich während der Nacht noch ab und zu. Das Fest zog sich noch ein paar Stunden weiter, doch spätestens gegen halb fünf waren alle KTVler (auch Benno und Thomas??? in ihren Schlafdomizilen, wie in einem Wurfzelt, dem Auto, dem Zelt unter der Tanne oder in meinem Fall auf dem Tartanplatz, wo Benno zuvor noch fast 400 Mal in zwei Minuten über ein Seil sprang. Trotz andauernder lauter Musik fanden alle ein paar wenige Stunden schlaf, denn bereits frühmorgens war wieder Tagwache. Sanft oder eben auch unsanft wurden wir geweckt. Eine grosse Pylone erwies sich als guter Wecker. Unser Muezzin hatte sichtlich Freude an den Gesichtern der soeben geweckten KTV-Turner. Einige hätten gerne noch länger geschlafen, aber zwischen 6 und 7 Uhr war für alle Tagwache. Toni entdeckte auch noch die Tanne mit den Pfädeler darunter. Ein Frühstück gab es kurzdarauf auf der Raststätte Neuenkirch. Danach kehrten wir müde aber bei toller Laune nach Einsiedeln zurück. Eins scheint klar. Das Turnfest 2015 im Kanton Fribourg soll wieder besucht werden. 10 junge KTVler will Roger rekrutieren, aber die “Alten“ sollen auch unbedingt wieder mitkommen. Mit denen hat man es auch lustig! Vielen Dank für die Teilnahme!